Nützliche Links

www.ams.or.at: das Arbeitsmarktservice bietet neben persönlicher Beratung und Neigungstest in allen Bundesländern eine umfangreiche Plattform rund um die Themen Schul-, Studium- und Berufswahl an. Tirol: Schöpfstraße 5, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/5903-0; Salzburg: Auerspergerstraße 67, 5020 Salzburg, Tel. 0662/8883-0; Vorarlberg: Rheinstraße 33, 6901 Bregenz, Tel. 05574/691-0
www.oeh.ac.at: Fragen zu Universität und Studium sind an der Österreichischen Hochschülerschaft willkommen. Tirol: Josef-Hirn-Straße 7, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/507-4900; Salzburg: Kaigasse 28, 5020 Salzburg, Tel. 0662/8044-6000.
www.bmukk.gv.at: Das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur informiert über das Bildungswesen in Österreich und bietet auf seiner Homepage weiterführende Links zu Bildungseinrichtung und Datenbanken zur Berufsorientierung.
www.lsr-vbg.gv.at: Der Landesschulrat für Vorarlberg hilft bei Fragen zu Schule und Ausbildung. Bahnhofstraße 12, 6900 Bregenz, Tel. 05574/4960-0.
www.lsr-t.gv.at: Der Landesschulrat für Tirol ist eine Anlaufstelle für Schüler, Eltern und Lehrer. Innrein1, 6020 Innsbruck, Tel. 0512/52033-0.

www.studentenberatung.at: Die Psychologische Studentenberatung hilft kostenlos bei der Wahl und am Beginn des Studiums.
www.fhr.ac.at: Das Portal gibt einen Überblick zu den 240 Fachhochschulstudiengängen.
www.berufskunde.com: Was macht ein Abfallberater und welche Voraussetzungen muss eine Zugbegleiterin mitbringen? Fragen wie diese und vieles mehr werden hier beantwortet.
www.schulpsychologie.at: Psychologische Beratung, fachliche Unterstützung, viele Inforationen.
www.aha-bildungsberatung.at: Die Bildungsberatung der Wirtschaftskammer Salzburg bietet neben Tests und Beratungen, Bewerbungstraining und Bewerbungsseminare an.

 

Viele hilfreiche Informationen finden Sie auf den angeführten Webseiten der Berufs- und Bildungsinformationszentren der Wirtschaftskammer und Wirtschaftsförderungsinstitute (WIFI)!

• BIC – Berufsinformationscomputer: Informationen zu mehr als 1500 Berufe, Interessenprofil, Tipps zur Berufwahl und viele weitere Link-Tipps: http://www.bic.at

 

• Berufsinformation des AMS:
http://www.berufsdatenbank.at Berufsdatenbank des AMS
http://www.ams.at/qualifikationsbarometer  Information des AMS zur Arbeitsmarkt- und Qualifikationsentwicklung

• Alles rund um die Schule: Informationen und Adressen, Schulpsychologische Beratung, Infobroschüre, und so weiter:
http://www.schule.at
http://www.schulpsychologie.at
http://www.berufsbildendeschule.at

• Informationen zu Fachhochschulen und Fachhochschulstudien
http://www.fhr.ac.at
http://www.fh-plattform.at
http://www.fachhochschule.at

• Online Studienführer und Informationen zu Universitäten
http://www.studieren.at
http://www.wegweiser.ac.at

• Infoportal für Aus- und Weiterbildung und Erwachsenenbildung
http://www.eduvista.com Metasuchmaschine für Weiterbildung
http://www.erwachsenenbildung.at
http://www.pfiffikus.at

• Informationen des Bildungsministeriums zu Schulen, Universitäten und Fachhochschulen
http://www.bmbwk.gv.at

• Lehrstelleninformationen der Wirtschaftskammern Österreichs
http://wko.at/lehrstellen offene Lehrstellen in Kooperation mit dem AMS

• Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit: Alle Ausbildungsordnungen zu den Lehrberufen
http://www.bmwa.gv.at Service / Lehrlingsservice

• Berufs- und Bildungsinformation pur: Berufsinfo, Aus- und Weiterbildungsinfo, Tests, Bewerbungstipps, Jobbörse und so weiter.
http://bibernet.wifiwien.at

• Auslandsaufenthalte für Lehrlinge
http://www.ifa.or.at

Schlüsselquallifikationen

Bild74Ein wichtiges Kriterium für Ihre Dienstgeberin/ Ihren Dienstgeber sind neben den fachspezifischen Berufsvoraussetzungen auch die so genannten Schlüsselqualifikationen. Damit sind jene Verhaltensweisen und Eigenschaften gemeint, die zwar nötig für die Berufsausübung, aber nicht berufsspezifisch sind, sondern für viele verschiedene Berufe und Lebensbereiche Bedeutung haben.
Schlüsselqualifikationen zeichnen gemeinsam mit den Fachqualifikationen gute Mitarbeiter/innen und somit auch gute Lehrlinge aus. Sie sind Grundvoraussetzung für Erfolg im Beruf. Sehr gute Mitarbeiter/innen sind diejenigen, die berufsbezogenes Können mit Schlüsselqualifikationen verbinden.

Eine Auswahl besonders wichtiger Schlüsselqualifikationen:

Höflichkeit: Seien Sie immer freundlich und zuvorkommend zu Ihren Vorgesetzten, Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen
Fleiß: Ihre Arbeitsaufgaben sollten Sie sehr gewissenhaft erledigen. Ihre Ausbilder/innen sollten merken, dass Sie Interesse und Freude an der Arbeit haben.
Pünktlichkeit: Seien Sie am Morgen pünktlich an Ihrem Arbeitsplatz. Unpünktlichkeit erweckt einen sehr schlechten Eindruck.
Ordnungssinn: Halten Sie Ihren Arbeitsplatz sauber und ordentlich. Wenn Ihnen auffällt, dass Gegenstände herumliegen, wo sie nicht hingehören, verräumen Sie diese auch ohne Aufforderung Ihres Ausbildners
Konzentrationsfähigkeit: Auch wenn Sie schon längere Zeit an einer bestimmten Aufgabe arbeiten, sollten Sie nicht nachlässig werden, sondern die Tätigkeit so gut wie möglich erledigen.
Merkfähigkeit: Versuchen Sie sich wichtige Dinge von Anfang an zu merken, damit Sie bei Ihrem /Ihrer Ausbilder/ in nicht ständig wegen grundsätzlicher Dinge nachfragen müssen.
Genauigkeit: Versuchen Sie Arbeitsaufträge so genau durchzuführen dass Ihr/Ihre Ausbilder/in weiß dass, er/sie sich auf Sie verlassen kann.
Teamfähigkeit: Einzelkämpfer sind heute nicht mehr gefragt, eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit Ihren Arbeitskollegen/Arbeitskolleginnen ist wichtig!
Hilfsbereitschaft: Gleich mit anpacken, wenn im Betrieb Hilfe benötigt wird.
Geduld: Nicht alles kann immer sofort geschehen, auf bestimmte Dinge muss man hin und wieder auch ein bisschen warten.
Zielstrebig: Sie sollten für sich selbst ein Ziel vor Augen haben, auf das Sie gerne hinarbeiten möchten ( beispielsweise das Bestehen der Lehrabschlussprüfung).


Schlüsselqualifikationen erscheinen wie Eigenschaften, die selbstverständlich sind. Bei genauerem Hinsehen merken Sie aber sicher, dass es bei der einen oder anderen Qualifikation vielleicht noch Mängel gibt. Das Ziel sollte sein, die Kompetenzen, die bei Ihnen nicht so stark ausgeprägt sind, zu trainieren, um Mängel auszugleichen. Jemand, der zum Beispiel dazu neigt zu Verabredung zu spät zu kommen, sollte im Berufsleben unbedingt darauf achten pünktlich zu sein.

Soziale Kompetenz

IMG_3911Soziale Kompetenz, häufig auch Soft Skills genannt, bezeichnet den Komplex all der persönlichen Fähigkeiten und Einstellungen, die dazu beitragen, individuelle Handlungsziele mit den Einstellungen und Werten einer Gruppe zu verknüpfen und in diesem Sinne auch das Verhalten und die Einstellungen von Mitmenschen zu beeinflussen. Soziale Kompetenz bezeichnet somit die Gesamtheit der Fertigkeiten, die für die soziale Interaktion nützlich oder notwendig sind.


Allgemeines

Im Arbeitsleben versteht man darunter unter anderem die Fähigkeit, das Verhalten und die Einstellungen von Mitarbeitern positiv zu beeinflussen (Stichwort Teamfähigkeit und Motivation).

Das Konzept sozialer Kompetenz wird vielfach positiv gesehen, ist aber tatsächlich wertneutral im moralischen Sinne. Auch Anführer mafiöser Organisationen, Trickbetrüger oder Diktatoren wie z.B. Adolf Hitler haben es de facto geschafft, die Bestrebungen vieler Individuen auf ein gemeinsames Ziel auszurichten, indem sie die bereits vorhandenen faktischen Wertvorstellungen von Menschen ansprachen, um sie zu gerichteten, teils koordinierten Handlungen zu motivieren.


Psychologie

In der Psychologie bezeichnet „soziale Kompetenz“ eine nur schwer definierbare Gesamtheit von Fertigkeiten, die für die Gestaltung sozialer Interaktion nützlich oder notwendig sein können.

Hinsch und Pfingsten bezeichnen als soziale Kompetenz (im Sinne einer Arbeitshypothese) "die Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen" (Hinsch und Pfingsten, a.a.u, S. 82).

Soziale Kompetenz (adaptive behavior) war, als psychologischer Begriff, bis Mitte des vorigen Jahrhunderts ein Kriterium zur Beurteilung darüber, ob eine geistige Behinderung vorliegt oder nicht, gleichrangig zur Intelligenz (im Sinne der Erfassung durch Intelligenztests). Der Intelligenzquotient (oder IQ) hat sich bekanntlich stärker durchgesetzt.

Heute steht die Forderung nach der Berücksichtigung sozialer Merkmale, nach der Erfassung und Förderung der sozialen Intelligenz, wieder verstärkt im Vordergrund. So wird in der Erwachsenenbildung der Erwerb sozialer Kompetenzen als wichtiges Lernziel angesehen, insbesondere deswegen, weil zum einen die Anforderungen beruflicher Tätigkeit heutzutage mehr denn je von Kommunikationsfähigkeiten geprägt sind und zum anderen in Berufsausbildungen gerade dieser Bereich in der Regel ausgespart bleibt. Mittlerweile gibt es allerdings auch berufsbegleitende Studiengänge, die sich dieser Problematik annehmen (z.B. Weiterbildungsstudiengang Sozialkompetenz).

Eine brauchbare Definition des Begriffes „soziale Kompetenz“ zu entwickeln, wird nach Zimmer (1978a,1978b) durch den Umstand erschwert, dass er nicht nur vom Individuum her, sondern auch mit Rücksicht auf soziale Anforderungen und Situationsmerkmale bestimmt werden muss. Im Gegensatz zu Begriffen wie seelische Gesundheit oder Krankheit, besitzt der Begriff der sozialen Kompetenz nicht nur eine Beziehung zum Funktionieren eines Individuums, sondern parallel dazu auch eine Beziehung zu den situativen Anforderungen.

In unterschiedlichen Kulturkreisen, aber auch in unterschiedlichen Milieus innerhalb eines Kulturkreises, können daher bei vergleichbaren situativen Anforderungen differierende Verhaltensweisen vom Individuum erwartet und somit als Kompetenz interpretiert werden. Dies bedeutet, dass ein Verhalten, das innerhalb eines Milieus eine Person als sozial kompetent darstellt, innerhalb eines anderen Milieus, bei vergleichbaren situativen Anforderungen, mitunter als sozial inkompetent angesehen werden kann. Eine genaue Festlegung von Verhaltensweisen, die in sozialen Situationen als sozial kompetent angesehen werden können, könne es nach Zimmer deshalb grundsätzlich nicht geben (vgl. Stangl 2004). Ähnlich auch Hinsch und Pfingsten, die den ethischen Aspekt aus der Definition von sozialer Kompetenz heraushalten möchten, weil anderenfalls etwa Verhaltensweisen, die als "Zivilcourage" bezeichnet werden, unter Umständen nicht als sozial kompetent definiert würden (Hinsch und Pfingsten, a.a.u., S. 83)

Daher gibt es in vielen Beiträgen zu diesem Thema Kataloge von Fertigkeiten (s.u.), die zumindet teilweise eine gemeinsame Schnittmenge aufweisen.

Ein erster einigermaßen überzeugender Ansatz zur Messung von Teilbereichen des Konstrukts bzw. zu dessen Operationalisierung liegt bei Rathus (1973) innerhalb seines „Rathus Assertiveness Schedule“ vor. Er ist aber wie auch der Ansatz von Saronson (1981) am Trait-Modell orientiert und bleibt daher letztlich hinter den älteren Ansätzen von Rampus, Taijfel und anderen zurück, die eine wesentlich dynamischere Sichtweise auf dieses Konstrukt hatten. Vermutlich hat es deshalb innerhalb der wissenschaftlichen Psychologie keine größere Verbreitung gefunden, da es wohl kaum angemessen operationalisiert werden kann. So bliebe eine eventuell über Fragebögen oder ähnliche Verfahren versuchte Erfassung eines solchen Konstruktes weit hinter dem in der Psychologie schon seit vielen Jahren erreichten Kenntnisstand zur Erklärung menschlichen Verhaltens zurück. Der Einsatz projektiver oder situativer Verfahren ist aufgrund der Messproblematik und des damit verbundenen Aufwandes für eine zufriedenstellende Quantifizierung vermutlich nicht zielführend. Der sich aus diesen Gründen innerhalb der wissenschaftlichen Psychologie ergebende weitestgehende Verzicht auf das Konstrukt der sozialen Kompetenz erscheint daher verständlich und nachvollziehbar (vgl. Stangl 2004).


Soziale Kompetenzen

Allgemein zählen zur sozialen Kompetenz folgende Kenntnisse und Fähigkeiten:

Im Umgang mit sich selbst:

  • Selbstwertgefühl
  • Selbstvertrauen
  • Urvertrauen
  • Wertschätzung
  • Selbstwirksamkeit
  • Selbstbeobachtung
  • Eigenverantwortung

Im Umgang mit Anderen:

  • Achtung
  • Anerkennung
  • Empathie/ Perspektivenübernahme (Mitgefühl bzw. Einfühlungsvermögen)
  • Kompromissfähigkeit
  • Recht durchsetzen können
  • Menschenkenntnis
  • Kritikfähigkeit
  • Wahrnehmung
  • Selbstdisziplin
  • Toleranz
  • Respekt
  • Sprachkompetenz
  • Interkulturelle Kompetenz

In Bezug auf Zusammenarbeit:

  • Teamfähigkeit
  • Kooperation
  • Motivation
  • Konfliktfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit

Führungsqualitäten:

  • Verantwortung
  • Fleiß
  • Flexibilität
  • Großmut
  • Härte
  • Konsequenz
  • Vorbildfunktion

Im Allgemeinen:

  • Emotionale Intelligenz
  • Engagement

 


Pädagogik

Die Erziehung zur sozialen Kompetenz muss möglichst frühzeitig beginnen, wenn sie erfolgreich sein will. Nur durch Konsequenz und Toleranz sowie das Lernen anhand selbst erlebter authentischer Beispiele (prägendes Lernen) können sich Erfolge einstellen. Wie schwierig es ist, nachhaltig Erfolge zu erzielen, erkennt man beispielsweise bei der Bekämpfung von Vorurteilen.

Der primäre Ort zum Erlernen sozialer Kompetenz ist traditionell die Familie. Inwieweit die Familie zunehmend damit überfordert ist, und welche Maßnahmen seitens der Gesellschaft Abhilfe schaffen könnten, wird kontrovers diskutiert. In Deutschland wird in Bildungsreformplänen beschrieben, dass soziale Kompetenz ein wesentliches Bildungs- und Erziehungsziel sein soll.

Schulische Methoden, die das Erlernen sozialer Kompetenz erleichtern sollen, sind das autonome Lernen, das offene Lernen, der kommunikative Unterricht. Sozialkompetenz im Rahmen eines Gesamtkonzepts soll beim handlungsorientierten Unterricht vermittelt werden.

Der andragogische Bereich (Erwachsenenbildung) dieses Lernkonzeptes erfolgt unter anderem über Civic Education, eine Weiterentwicklung der politischen Bildung.


Wirtschaftsleben

„Soziale Kompetenz“ wird in Unternehmen häufig synonym mit den sogenannten „soft skills“ verwendet. Der Begriff der sozialen Kompetenz ist allerdings umfassender und umgreift z.B. auch Kritikfähigkeit.

Diese Art der Kompetenz gilt auf dem Arbeitsmarkt für das mittlere Management als eine Schlüsselqualifikation und beschreibt in diesem Zusammenhang die Fähigkeit, 'Teamgeist' und Motivation in die Zusammenarbeit mit anderen (Kollegen, Kunden, Vorgesetzten, Mitarbeitern) einzubringen und für gemeinsame Ziele zu nutzen. Als „soziale Kompetenz“ gilt auch die erfolgreiche Einwirkung von Vorgesetzten auf die Arbeitsleistung von Mitarbeitern.

Der Begriff der sozialen Kompetenz wird insbesondere in der Personalwirtschaft, etwa im Zusammenhang mit Personalauswahl, Coaching, Supervision, Organisationsberatung oder Peer-Leader-Ausbildung verwendet. Es gibt keine genormte Gruppe von Persönlichkeitseigenschaften, die der sozialen Kompetenz zugeordnet werden. Die verwendeten Konstrukte und Testverfahren werden subjektiv gewählt, teilweise auch unterschiedlich in verschiedenen Branchen.


Kritik

Der Begriff „soziale Kompetenz“ wird in einer Vielzahl von Bedeutungen verwendet, was die Brauchbarkeit des Begriffs einschränkt.

Eine alternative Definition sozialer Kompetenz ist bei Jens Asendorpf im Lehrbuch Psychologie der Persönlichkeit nachzulesen: Demnach setze sich die soziale Kompetenz aus zwei Komponenten zusammen, Konfliktfähigkeit und Kooperationsbereitschaft. Sozial kompetente Menschen verfügten demnach über die seltene Gabe, diese zwei eher gegensätzlich scheinenden Verhaltensweisen situativ so einzusetzen, dass es ihnen möglich wird, eigene Ziele innerhalb sozialer Beziehungen zu erreichen, ohne die Beziehung zu gefährden. Somit sei soziale Kompetenz als der optimale Kompromiss zwischen Selbstverwirklichung und sozialer Verträglichkeit zu sehen.

Berufswahl

Die Wahl für den "richtigen" Beruf ist nicht immer leicht, und viele Fragen können auftauchen. Interessiert man sich für eine Lehre oder doch für eine weiterführende Schule? Für welchen Lehrberuf bzw. für welche Schule entscheidet man sich? Wer hilft dabei? Diese Entscheidung sollte man nicht dem Zufall überlassen. Man muss entscheiden, welchen Beruf man später haben will. Der Wunschberuf sollte daher zu den Interessen und Fähigkeiten passen und er sollte Spaß machen!

Fünf Schritte zur Berufswahl:
1. Selbsterkenntnis: Was sind meine Fähigkeiten und Interessen?
2. Informationen über die Berufswelt
3. Gegenüberstellung der Selbsterkenntnis und der gewonnenen Informationen
4. Eingrenzung der Wahlalternativen: Rangreihe bevorzugter Berufe, Praktika
5. Berufswahlentscheidung: Eingrenzung auf den gewünschten Beruf, Überprüfung der Ausbildungsmarktlage.

Gerade im Prozess der Berufswahl ist es hilfreich sich in Form von Coaching begleiten und unterstützen zu lassen.

strukturiertes Interview

IMG_0722Erste Zielsetzung aller Bewerbungsgespräche ist die Identifizierung geeigneter Bewerber für eine zu besetzende Stelle. Die Verwendung strukturierter Einstellungsinterviews ist für diesen Zweck ein besonders gut geeignetes Instrument, um die speziellen Vorteile des persönlichen Gesprächs zu nutzen und gleichzeitig eine methodisch zuverlässige Beurteilung zu erhalten.

Allerdings handelt es sich dabei keineswegs um eine homogene oder eindeutig definierte Kategorie von Verfahren. Je nach Anwendungsbereich, Interviewer oder Zielsetzung sind verschiedene inhaltliche oder formale Aspekte unterschiedlich stark strukturiert (z. B. gleiche Fragen für alle Bewerber, Reihenfolge der Fragen, Gesprächssituation, Bewertungsregeln, Urteilsprozess …).


Historische Entwicklung

Bereits seit 1915 widmet sich die psychologische Forschung der Frage, ob das Interview ein geeignetes eignungsdiagnostisches Instrument ist. Bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts bemängelte Scott die geringe Übereinstimmung des Urteils mehrerer Interviewer über dieselben Kandidaten. In einer ersten umfassenden Metaanalyse über 106 Studien errechnete Wagner eine mittlere Validität für das Interview-Verfahren von .27. Auch Mayfield bescheinigte dem Interviewverfahren 1964 noch mangelnde Güte (Objektivität, Validität, Nützlichkeit, Fairness).

Diese Ergebnisse und die Erkenntnisse in anderen Forschungsgebieten (Prozess der Urteilsbildung und Entscheidungsfindung; soziale Eindrucksbildung; Kontroverse zur statistischen vs. klinischen Urteilsbildung) zeigten die Notwendigkeit auf, das Interview-Verfahren methodisch zu verbessern. Dabei zeigte sich in mehreren Metaanalysen, dass eine stärkere Strukturierung des Interviews zu zuverlässigeren Ergebnissen (Urteilen) führt, und auch die Diskriminierung bestimmter Gruppen (Frauen, Behinderte, Schwarze) reduziert – auch wenn nicht jede Strukturierungsmaßnahme bei Interviewern und Bewerbern auf Gegenliebe trifft.


Prinzipien & Maßnahmen zur methodischen Verbesserung

Aus den Ergebnissen der Interviewforschung der siebziger und achtziger Jahre leitete Heinz Schuler 1989 folgende Prinzipien bzw. Maßnahmen ab, die eine „substantielle Verbesserung des Interviews als Auswahlmethode erwarten lassen“. So soll eine ausreichende Qualität der Interviewergebnisse gewährleistet werden.

  1. Anforderungsbezogene Gestaltung, d. h. im Vorfeld wird klar geregelt, welche Informationen für die Stelleneignung relevant sind und nur diese werden abgefragt.
  2. thematische Beschränkung des Interviews auf diejenigen Merkmale, die nicht anderweitig zuverlässiger gesammelt werden können (z. B. keine Zeugnisnoten abfragen)
  3. Durchführung in strukturierter bzw. (teil-) standardisierter Form (vorgegebene Themenbereiche, Fragenkataloge oder vollstrukturiertes Interview)
  4. Verwendung geprüfter und verankerter Skalen
  5. Empirische Prüfung von Einzelfragen auf ihre Eignung als Erfolgsprädiktoren (Itemanalyse, Verifizierung)
  6. Bei geringem Standardisierungsgrad Einsatz mehrerer Interviewer
  7. Integration von Verfahrenskomponenten aus dem Assessment-Center
  8. Trennung von Information und Entscheidung
  9. Standardisierung der Gewichtungs- und Entscheidungsprozedur (Klare, verbindliche Regeln zur Rangreihe der Qualifikationen, zur Bewertung bestimmter Antworten …)
  10. Vorbereitung der Interviewer durch ein verfahrensbezogenes Training

Spezielle Typen strukturierter Einstellungs-Interviews

Im Verlauf der Interview-Forschung wurden neben allgemeinen Prinzipien zur Steigerung der Urteilsgüte auch versucht, diese Prinzipien in konkreten Verfahren umzusetzen. Die Verbreitetsten werden im folgenden kurz dargestellt.

 

Das Behavior Description Interview

Das Behavior Description Interview (BDI) wurde 1986 von Janz, Hellervik & Gilmore entwickelt und orientiert sich stärker als andere Verfahren am Grundsatz der biographieorientierten Verfahren: „the best prophet of the future is the past“. Es wird also das Verhalten des Bewerbers in vergangenen Problem- und Konfliktsituationen abgefragt.

  • Vorbereitung: Zuerst werden im Rahmen einer Anforderungsanalyse reale, erfolgsrelevante Ereignisse innerhalb der Stelle gesammelt. Dazu können Stelleninhaber, Vorgesetzte und auch Kunden anhand der CIT Fragen gestellt werden, um sowohl positives als auch negatives Verhalten in typischen Problemsituationen zu erhaben. Diese kritischen Ereignisse werden dann 5–10 Leistungsdimensionen zugeordnet. Diese Leistungsdimensionen und die zugehörigen Ereignisse (10–20 pro Dimension) bilden die Grundlage für das Interview.
  • Durchführung: Das BDI läuft in 5 Phasen ab. Zuerst die Abfrage überprüfbarer Fakten (Phase 1), dann von Fachkenntnisse und Fertigkeiten (Phase 2), danach die Schilderung eigener Erfahrung und Beschreibung bisheriger Aktivitäten (Phase 3), Selbst-Bewertungen und Selbsteinschätzung (Phase 4) und schließlich der zentrale Aspekt die Verhaltensbeschreibung (Phase 5). Während des Interviews soll der Bewerber konkret nach Situationen befragt werden, die jenen zuvor ermittelten kritischen Ereignissen entsprechen (Abfrage nur von erfolgsrelevantem Verhalten). Dabei wird auf reale, tatsächlich stattgefundene Situationen in der Biographie des Bewerbers abgezielt und das tatsächliche Verhalten in diesen Situationen gründlich erfragt. Die Bewertung der gegebenen Antworten erfolgt dabei nicht verhaltensverankert sondern in Eigenschaftsbegriffen entsprechend den ermittelten Leistungsdimensionen.
  • Ziel: Ziel des BDI ist es, einen Eindruck zu erhalten, wie ein Bewerber sich in realen Situationen verhalten hat. So soll die Abfrage von „Lehrbuchwissen“ oder von sozial erwünschten Allgemeinplätzen vermieden werden.
  • Bewertung: Das BDI ist weit verbreitet und zeigt gute Validitätswerte. Das Fehlen präziser Bewertungsrichtlinien erfordert jedoch geübte und in den Stellenanforderungen bewanderte Interviewer/Beurteiler.

Das situative Interview

Latham, Saari, Pursell & Campion schlugen 1980 den Typus der „situativen Frage“ vor. Dieser Interviewansatz geht von der Grundidee aus, dass Verhaltensintentionen gute Prädiktoren für reales Verhalten sind und bezieht sich explizit auf die Zielsetzungstheorie von Locke & Latham (1990, Intention als unmittelbarer Vorläufer des Verhaltens).

  • Vorbereitung: Wie beim BDI steht zu Beginn eine Anforderungsanalyse anhand des CIT und die Sammlung der stellenbezogenen kritischen Ereignisse. Anhand dieser Ereignisse werden konkrete Situationsvorgaben erarbeitet und für jede Situation eine verhaltensbezogene Einstufungsskala konstruiert (mit je einem Verhaltens-Beispiel für die zwei Extrempole und den Mittelwert sowie einer numerischen Kodierung). Diese dient jedoch eher als Richtlinie (scoring guide) für die Einordnung späterer Antworten.
  • Durchführung: Dem Bewerber wird eine konkrete Problemsituation vorgegeben, diese situative Frage soll sich dabei so eng wie möglich an die zuvor ermittelten kritischen Ereignisse anlehnen. Dann soll der Bewerber schildern, wie er sich in dieser Situation verhalten würde (zukunftsorientiert ≠ BDI). Es werden also Verhaltensintentionen oder kognitive Verhaltensmöglichkeiten abgefragt. Dabei ist jedoch von zentraler Bedeutung, dass der Bewerber weder die Anforderungsverankerungen (z. B. „kooperativ“ vs. „kompetitiv“) noch die mit einer Frage erhobenen Anforderungsdimension mitgeteilt bekommt – er soll also frei und unbeeinflusst antworten. Darüber hinaus werden jedem Bewerber die gleichen Fragen gestellt.
  • Bewertung: Für das situative Interview ließen sich sowohl gute Reliabilitäts- als auch gute Validitätswerte belegen. Die vorgegebenen präzisen Richtlinien zur Bewertung der Bewerberantworten trägt weiter zu Objektivierung des Verfahrens bei und ermöglicht den Einsatz auch von weniger erfahrenen Interviewern (bezogen auf Interview- und Beurteilungstechniken, eine genaue Kenntnis der Tätigkeitsanforderungen ist auch hier unumgänglich). Das situative Interview wird von Bewerbern durchaus geschätzt, zumal es ihnen die Möglichkeit gibt, vorab über typische Konfliktsituationen der Stelle informiert zu werden.

Das Multimodale Interview

Mit dem Multimodalen Interview (MMI) versucht Schuler 1992 die Defizite konventioneller Auswahlgespräche zu überwinden  und vereint in diesem Verfahren sowohl konstrukt- als auch simulationsorientierte und biographische Ansätze (Trimodaler Ansatz). Kennzeichnend für das MMI ist die invariante Abfolge von 8 Gesprächskomponenten oder Phasen, von denen nur 5 für die Urteilsbildung genutzt werden, während die anderen 3 dem natürlichen Gesprächsablauf und der Information des Bewerbers dienen. Detailliert unter Multimodales Interview